Der Mares Horizon Semi Closed Rebreather (SCR)
Seit dem 4. April 2022 kann bei TSK die Ausbildung zum Mares Horizon SCR Diver absolviert werden.
Halbgeschlossene Kreislaufgeräte
Im Vergleich zu einem geschlossenen Kreislaufgerät, wird bei dieser Geräteart ein gewisses Mass an Atemgas über ein Überdruckventil abgelassen. Nichtsdestotrotz gibt es praktisch keine Blasen und keinen Lärm, wie wir das von herkömmlichen Lungenautomaten kennen. Die Ruhe, das komplette Fehlen von Blasen im Sichtbereich, sowie die angenehm feuchte, warme Einatemluft will man nicht mehr missen.
Ein halbgeschlossenes Kreislaufgerät zeichnet sich dadurch aus, dass es CO2 aus der ausgeatmeten Atemluft extrahiert (Extraktion), benötigten Sauerstoff einspritzt (Addition), das aufbereitete Atemgas in der Gegenlunge speichert (Speicherung) und eine Atemschleife – allgemein «Loop» genannt – zum Fluss des Gases hat (Zirkulation). Der erste kommerzielle halbgeschlossene Kreislaufgerät (Engl. Semi Closed Rebreather) für Sporttaucher war das Dräger Dolphin/Atlantis (1995).
Ein für lange Höhlenexplorationen beliebtes Gerät ist das passive RB80 (1996) von Halcyon. Passive SCR sind nicht auf Elektronik angewiesen. In der Theorie gehören sie zu den ausfallsichersten Geräten.
Der Hollis Explorer (2013) versprach als electronic SCR das halbgeschlossene Kreislaufgerätetauchen einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Aus verschiedenen Gründen gelang der Durchbruch aber nicht.
Mares hat den bekannten Hersteller rEvo gekauft. Auf Basis bestehender Pläne von rEvo hat Mares den Horizon SCR gebaut. Dieser wurde mit CE-Zertifizierung 2020 in Europa verfügbar und ist das modernste halbgeschlossene Kreislaufgerät auf dem Markt. Es ist ein sogenanntes hybrides SCR. Das bedeutet, dass es sowohl einen konstanten Gasfluss, als auch ein elektronisches Einlassventil besitzt, das Gas bedarfsabhängig einspeist. Das macht den Mares Horizon zu einem extrem sicheren und zuverlässigen Tauchgerät.
Vorteile des Mares Horizon
Dank der Technik eines SCR lässt sich die Tauchzeit im Vergleich zum offenen System mit der selben Flaschengrösse um das ca. drei- bis achtfache verlängern.
Das Gerät vereint viele Vorteile auf sich:
- Extrem leicht: Mit nur 14Kg Gewicht inkl. zwei Stagereglern, lässt sich der Horizon problemlos im Flieger mit in den Urlaub nehmen. Und ja, er ist auch robust genug, dass er das locker wegsteckt.
- Enorm sicher: Unser Standardsatz lautet «man kann sich mit dem Horizon nicht umbringen». Was etwas martialisch klingt soll heissen: Das Konzept des Horizon eliminiert viele (menschliche) Fehlerquellen herkömmlicher SCR und ist genauso sicher wie herkömmliches Open Circuit Tauchen.
- Sehr einfach: Tauchen lernen mit dem Horizon und der Einsatz des Gerätes ist sehr einfach. Der Kurs «Extended Range» dauert fünf Tage. Danach sind Tauchgänge auf 40m und mit bis zu 25 Minuten Deko möglich. Die Vorbereitung des Gerätes dauert mit etwas Übung maximal zehn Minuten. Während des Tauchganges sind alle relevanten Informationen auf dem Dive Controller und dem Head-up Display ersichtlich. Manuelle Einstellungen oder Eingriffe sind keine nötig, sondern man kann einfach den Tauchgang geniessen.
- Kostengünstig: Die Kosten des Horizons sind nicht wesentlich höher als eine entsprechende Open-Circuit Konfiguration.
- Weltweit tauchbar: Der Horizon lässt sich sowohl in warmen Wasser, als auch in unseren heimischen Gewässern problemlos nutzen. Das benötigte Nitrox ist mittlerweile auf praktisch jeder Tauchbasis und Safari-Schiff verfügbar. Der Atemkalk kann meist ebenso direkt bei der Basis oder dem Schiff vorbestellt werden. Da Standardtanks genutzt werden können, sind hier keine Einschränkungen gegeben.
- Auch für Personen mit wenig Erfahrung: Voraussetzung für den «Extended Range» Kurs reicht der Deep Diver, Nitrox Diver, 24 geloggte Tauchgänge und ein Mindestalter von 18 Jahren.
Für wen ist der Mares Horizon geeignet?
Der Horizon eignet sich grundsätzlich für alle Taucher. Denn wer will nicht eine nähere Interaktion mit der Unterwasserwelt? Tiere, die sich nicht gestört fühlen, kommen näher und es ergeben sich völlig neue Erlebnisse. Etwas spezifischer: Das Gerät eignet sich für Foto- und Videographen und Naturalisten. Noch eindrücklichere Aufnahmen und noch nähere Beobachtungen sind möglich.
Wer wesentlich mehr Atemgas als sein Buddy braucht, kann mit dem Horizon jetzt problemlos gleich lang tauchen. Sind beide Buddys mit einem Horizon ausgerüstet, stehen Tauchgängen von bis zu drei Stunden entlang betörenden Riffen nichts mehr im Weg.
Nicht zuletzt gefällt der Horizon technik-affinen Menschen. Das Zusammenspiel von moderner Technik mit der spannenden Physik und Physiologie begeistern. Mit dem «Extended Range» Kurs sind Tauchgänge mit bis zu 25 Minuten Deko möglich. Die Tiefengrenze des Mares SCR ist 40 Meter.
Wer Interesse an technischem Tauchen hat, ohne Wert auf möglichst grosse Tiefe zu legen, liegt mit dem Horizon genau richtig. Self-Reliant-Diver werden ihre Freude haben. Das Sytem kann redundant getaucht werden. Dank der Möglichkeit, zwei Stages zu nutzen, stehen zwei (je nach Sichtweise drei) unabhängige Atemgasquellen zum Einsatz bereit.
Wo kann der Horizon genutzt werden?
Egal ob im kalten Vierwaldstättersee oder im tropischen Wasser der Malediven. Es gibt keinen Grund, nicht mit dem Mares SCR zu tauchen. Das Gerät kam auch schon beim Höhlentauchen zum Einsatz. Ebenso problemlos ist Tauchen direkt vom Schiff oder von kleinen Zodiacs. Wir haben unzählige Stunden in Ägypten, Malediven, Mexiko und natürlich in der Schweiz mit dem Horizon unter Wasser verbracht.
Was gehört zum Kurs?
Der «Extended Range» Kurs dauert fünf Tage. Den genauen Inhalt und Ablauf ist hier auf unserer Kursseite zu finden. TSK bietet auch Schnuppertauchen im See an. Alle Infos zum Schnuppertauchen sind hier zu finden.